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FRESH INFO +++ CEO Fraud

Betrug im Namen des Chefs

von Nicole Chemnitz

Milliardenschäden durch E-Mail-Abzocke

Mitarbeiter kennen sich mittlerweile mit Spam- und Phishing-Mails aus und fallen nicht mehr darauf herein. Dass dies ein Irrglaube ist, zeigt der so genannte CEO Fraud oder Chef-Trick, der immer weiter auf dem Vormarsch ist und längst nicht nur große Konzerne um viel Geld bringt. In den vergangenen drei Jahren verursachten diese Betrugsfälle in den Unternehmen laut FBI einen Schaden von 2,3 Milliarden US-Dollar, das Bundeskriminalamt verzeichnete rund 250 solcher Vorfälle mit etwa 110 Millionen Euro Gesamtschaden. Doch was macht die Masche so gefährlich?

Gute Vorbereitung

Beim CEO Fraud schicken die Cyberkriminellen nicht einfach auf gut Glück eine E-Mail – sie scheuen keinen Aufwand! Sie suchen im Internet nach Mitarbeiterinformationen, Partnerunternehmen, potenziellen Übernahmekandidaten, aktuellen Plänen, sie recherchieren in Fachzeitschriften, Firmenbroschüren, Sozialen Netzen und im Handelsregister. Wenn alles nicht hilft, rufen sie sogar an mit einem „Rechnungsproblem“ und erfragen beispielsweise den Zuständigen in der Buchhaltung.

Ausgeklügelte Durchführung

Gewappnet mit diesem Wissen geben sie sich meist als Chef des Unternehmens aus und fordern per E-Mail einen zuständigen Mitarbeiter auf, einen größeren Geldbetrag auf ein ausländisches Konto zu überweisen, etwa für eine Rechnung, eine Übernahme, die Regelung einer rechtlichen Angelegenheit, einen Kauf. Dabei appellieren sie oft an die Integrität des Mitarbeiters und erbitten äußerste Diskretion. Die Informationen sind so detailliert und genau, Rechtschreibfehler sucht man vergebens und auch die Absender-Adresse wirkt echt. Hinzu kommt, dass es teilweise nicht bei einer einmaligen Mail bleibt, sondern ein Mailwechsel oder sogar begleitende Telefonate einhergehen.

Ausnutzen des Faktors Mensch

Bei der Betrugsmasche ist der Mensch an sich das entscheidende Zünglein an der Waage. Fühlt der Mitarbeiter sich geehrt, diese wichtige Bitte seines Chefs exklusiv erfüllen zu dürfen oder fürchtet er „Konsequenzen von oben“ bei Nichtbeachtung, dann ist der Fehler schnell passiert und das Geld natürlich weg. Doch schreibt einem der Chef persönlich von augenscheinlich seiner E-Mail-Adresse, mit korrekter Anrede, einer klaren Aufgabe und der Forderung, es niemandem zu sagen und ihn nicht darauf anzusprechen – wie viele würden sich dem widersetzen?

Wichtig: Mitarbeiter sensibilisieren

Und genau da ist es nötig, die Mitarbeiter schon vorab ins Boot zu holen und ihnen genau zu erklären, wie diese Betrugsmasche funktioniert. Bei ungewöhnlichen Zahlungsanweisungen sollten sie jedes Detail überprüfen, nicht nur die korrekte Schreibweise, sondern auch etwa den Sprachstil, also klingt das so, wie die anderen Mails meines Chefs? Darüber hinaus sollten klare Zuständigkeiten und Prozesse festgelegt werden, darunter Abwesenheitsregelungen und wenn möglich das Vier-Augen-Prinzip. Außerdem sollten die Unternehmen ihre Mitarbeiter ermutigen, lieber einmal mehr nachzufragen und solche Anweisungen zu verifizieren, beim Chef, aber nicht durch Klick auf Antworten, sondern durch manuelle Eingabe der E-Mail-Adresse oder Anruf einer bekannten Nummer.

Foto © g-stockstudio | iStockphoto.com

FRESH INFO +++ Spaß an Texten

So hat Ihr Leser Spaß

oder: Texte redigieren in elf Schritten

von Katrin Mallener

Mal ganz ehrlich: Wie oft lesen Sie Flyer, Broschüren oder Online-Artikel und verstehen sofort, worum es geht? Nicht so oft? Und was machen Sie dann? Genau, Sie lesen etwas anderes. Es ist nicht schmeichelhaft, aber wahr: Unser Gehirn will vor allem eines – es möglichst einfach haben. Es vermeidet Mitdenken, Umdenken, Sich-etwas-Merken und Warten. Deswegen haben wir heute elf Tipps für Sie, wie Sie Ihre Unternehmenstexte so überarbeiten, dass das Gehirn Ihrer Leser wenig Arbeit hat (und nicht zum Text des Mitbewerbers abhaut).

Uns erreichen täglich bis zu 10.000 Botschaften. Da wenden wir uns sicher nicht ausgerechnet denen zu, für die wir uns anstrengen müssen. Und „anstrengend“, das sind schon lange Sätze, Warten auf ein Verb oder abstrakte Formulierungen.

So werden Texte leichter lesbar

#1 Lange Sätze kürzen

Kürzen Sie Sätze mit mehr als 14 Wörtern. Unwichtiges kann sowieso weg, alles andere teilen Sie auf mehrere Sätze auf.

Beispiel:
Der Grund, warum viele Menschen zu lange Sätze schreiben, ist, dass sie einfach an irgendeinem Punkt anfangen und von da aus den Satz bauen, statt sich zu überlegen, was wirklich wichtig ist.

Viele Menschen schreiben zu lange Sätze – weil sie nicht vorher nachdenken: Sie fangen einfach irgendwo an zu schreiben und bauen von da den Satz. Stattdessen sollten sie sich vorher überlegen, was wirklich wichtig ist.

#2 Lange Wörter ersetzen

Mehr als fünf Silben erträgt kein Auge: Formulieren Sie bei langen Wörtern lieber um oder setzen Sie einen Bindestrich.

Beispiel:
Textoptimierungstool

Tool zum Optimieren von Texten/Textoptimierungs-Tool

#3 Nominalstil vermeiden

Das ist der typische Bürokratenstil mit -ung, -heit, -keit, -ion & Co. Formulieren Sie das um, wann immer es geht. Oft werden dann längere Sätze mit Nebensätzen daraus, aber das ist lebendiger und viel leichter zu verstehen – vorausgesetzt Sie vergessen #1 nicht. Manchmal wird der Text dadurch auch konkreter (siehe #6)

Beispiel:
Zur Überprüfung der Kundenzufriedenheit setzen wir Beaufsichtigung ein.

Um sicherzustellen, dass unsere Kunden zufrieden sind, begleitet ein erfahrener Verkäufer unsere Azubis.

#4 Modalverben rausschmeißen

Das sind „können“, „müssen“, „sollen“, „dürfen“, „wollen“, „mögen“ – in den meisten Fällen brauchen Sie sie nicht und sie schwächen die Aussage. Also: weg damit!

Beispiel:
Wenn Sie Fragen haben sollten, können Sie sich gern an unser Team wenden.

Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gern bei unserem Team.

#5 Passiv ersetzen

Passivkonstruktionen rauben dem Satz den Handelnden (oder sie verschleiern ihn) und sind umständlich. Verzichten Sie darauf, wo es nur geht, das schafft Klarheit und wirkt, logisch, aktiv.

Beispiel:
Durch die neu gestaltete Webseite wird den Besuchern die Orientierung erleichtert.

Wir haben unsere Webseite neu gestaltet – jetzt können sich unsere Besucher besser orientieren.

#6 Schachtelsätze auflösen und Prädikat nach vorne holen

Das Deutsche ist ein echter Profi darin, den Leser auf die Folter zu spannen: Wir dürfen Informationen in zig Ebenen verstecken und das allerwichtigste Wort des Satzes ans Ende stellen: das Prädikat. Damit weiß am Satzanfang kein Mensch, worum es eigentlich geht – denn die Tätigkeit fehlt. Und: Wichtige Dinge dürfen gerne am Anfang stehen.

Beispiel:
Die neue Technologie, mit der wir unsere Saugroboter austtatten, wenn die neue Kollektion kommt, lässt die Herzen von Technik-Freaks höher schlagen.

Eine neue Technologie für Saugroboter begeistert Technik-Freaks: Unsere nächste Kollektion saugt bereits damit.

#7 Abstrakte Sprache

Um nichts und niemanden auszuschließen, nehmen wir oft die abstrakteste Kategorie von etwas. Das ist auch nicht falsch: Wenn man Zettelberge, verpasste Termine und vergessene To-dos zusammenfassen will, ist „Bürochaos“ schon richtig. Nur: Fassen Sie es besser nicht zusammen. „Zettelberge, verpasste Termine und vergessene To-dos? Unser neues Tool räumt damit auf“ ist konkret, darunter kann sich das Gehirn sofort etwas vorstellen, es hat ein Bild – und das ist gut.

Typische Beispiele für das Gemeinte oder ein Spektrum mit konkreten Vertretern des einen und anderen Endes machen einen Sachverhalt greifbar. So wird aus „Haute Couture für kleine und große Haustiere“ dann „Haute Couture für alle – vom Hamster bis zur Deutschen Dogge“. Da bekommt das Gehirn des Lesers Spaß!

#8 Tote Verben

„Sich befinden“, „sich handeln um“, „aufweisen“, „erfolgen“, „durchführen“ und ähnliche Formulierungen sind abstrakte Varianten von einfachen Verben wie „sein“, „machen“ usw. Sehr oft können Sie diese Verben ersetzen. Wenn der Text dadurch konkreter wird, umso besser. Viele scheuen sich davor, weil wir im Deutschen gewöhnt sind, dass eine komplizierte Ausdrucksweise seriös ist und etwas Einfaches demnach unprofessionell. Aber ist es nicht professionell, es den Lesern leicht zu machen?

Beispiel:
Der Versand Ihrer Bestellung erfolgt nach ein bis zwei Tagen.

Wir schicken Ihnen Ihre Produkte ein bis zwei Tage nach der Bestellung.

#9 Fachsprache

Manchmal kann man sie nicht vermeiden. Aber oft genug bauen wir Fachbegriffe ein, die für den Leser völlig „totes Material“ sind – er kann sich dazu kein Bild machen. Vermeiden Sie generell Fremdwörter, wenn es schöne deutsche Wörter gibt!

Beispiel:
Die App RunCool steigert deine Selbstwirksamkeit.

Die App RunCool zeigt dir, dass dein Training etwas bewirkt – und das motiviert und steigert dein Selbstbewusstsein.

#10 negative Formulierungen

„Nicht“, „kein“, „-los“ und „un-“ kann das Gehirn nicht verarbeiten – es „merkt“ sich nur den Rest – also genau das, was nicht ist. Also besser positiv sein …

Beispiel:
Nach meinem Workshop haben Sie keine Probleme mehr mit Schachtelsätzen.

Nach meinem Workshop fällt es Ihnen leicht, auf Schachtelsätze zu verzichten. oder Nach meinem Workshop schreiben Sie ganz einfach verständlich.

#11 Rhythmus und Führung

Ihr Leser soll ab und zu mal innehalten, etwas Wichtiges wirklich wahrnehmen und er soll sich natürlich nicht langweilen. Für solche Stopps und Betonungen bieten sich Doppelpunkte und Gedankenstriche an.

Beispiel:
Wenn Sie schnelle, verständliche Tipps für Ihre Buchhaltung brauchen, rufen Sie uns an und wir unterstützen Sie noch dieses Jahr.

Sie brauchen schnelle Tipps für Ihre Buchhaltung – die wirklich verständlich sind? Dann rufen Sie uns an: Wir unterstützen Sie gerne – noch dieses Jahr.

Damit Texte Ihr Produkt verkaufen, gehört natürlich noch mehr dazu. Mit Texten, die der Leser gut aufnehmen kann, haben Sie aber schon viel gewonnen: seine Aufmerksamkeit.

Foto © Oinegue | iStockphoto.com


FRESH INFO +++ Pflegetipps für Fotografen

Sieben Pflegetipps für den Umgang mit Fotografen

oder: Wie ein Shooting optimal funktioniert

von Henning Granitza

Sie brauchen authentische Fotos für Ihr Unternehmen – von Mitarbeitern, Produkten, Events oder schnell ein Symbolfoto für den Geschäftsbericht. Mit einer optimalen Planung schonen Sie Ihre Ressourcen – und Ihre Nerven. Denn Unternehmen gehen oft relativ unvorbereitet in ein Shooting, und dann geraten Mitarbeiter in Stress oder das Ergebnis wird völlig anders als erwartet.

Der richtige Fotograf für Ihr Unternehmen

Welcher Fotograf der passende für ein Unternehmen ist, hängt von vielen Faktoren ab. Generell sollten Sie einen Fotografen wählen, der perfekt zu Ihrem jeweiligen Projekt passt. Sonst werden die Fotos schnell beliebig. Jemand, der eindrucksvolle künstlerische oder kreative Studioportraits macht, muss nicht unbedingt ein qualifizierter Fotograf für Ihre Benefiz-Gala sein. Achten Sie auf das passende Portfolio, auf eine Spezialisierung. Gute Fotografen konzentrieren sich meist auf einen oder wenige Teilbereiche innerhalb der Fotografie. Das ist schon mal eine gute Basis für Ihr Projekt. Wichtig ist: Sie müssen selbst eine klare Vorstellung davon haben, wohin die Reise gehen soll (wer, was, wie viel, wofür/für wen, wann und bis wann …).

Wo Sie ihn finden

Der Idealfall ist sicher die Empfehlung – Sie haben eventuell Geschäftspartner oder aber Mitarbeiter, die einen zuverlässigen Tipp parat haben. Von denen erfahren Sie aus erster Hand, warum sie zufrieden waren. Ansonsten gibt es im Internet zahlreiche Fotografenportale oder Fotografenagenturen und -vertretungen.

Das Bild – der Stil

Werfen Sie einen genaueren Blick auf das Portfolio und beurteilen Sie den Bildstil. Spricht der Sie an, passt er zu Ihrem Unternehmen (klassisch, modern, innovativ …) und zu Ihrem geplanten Projekt?

In Produktionen werden Fotografen nach ihrem Stil und ihrem Portfolio ausgewählt – nicht umgekehrt. Es macht keinen Sinn, einem Fotografen einen anderen Stil aufzudrücken oder ihn um einen anderen Look zu bitten.

Der Mensch – der Stil

Und wie ist das mit der Sympathie? Ganz klar, Sie suchen kein neues Teammitglied. Dennoch ist es wichtig, dass die Chemie zwischen Ihnen und dem Fotografen stimmt: Wirkt er sympathisch, authentisch, zuverlässig …?

Es gibt Fotografen, die werden gebucht – nicht weil sie die „besten Fotografen“ auf dem Planeten sind. Entscheidend ist, dass sie ihren Job professionell erledigen (zuverlässig, termingerecht, reibungslos) und es zudem sehr viel Spaß macht, mit ihnen zu arbeiten.

Sie haben keine Freude am besten Fotografen der Stadt, wenn er schroff, unkommunikativ oder immer zu spät ist. Gerade wenn Menschen fotografiert werden, müssen die sich mit dem Fotografen wohlfühlen, sonst bekommen Sie keine guten Fotos. Machen Sie sich ein Bild bei einem kurzen Treffen – persönlich, nicht nur am Telefon.

Honorar, Preis/Leistung & Verhandlung

So wie Ihr Unternehmen seine Preise kalkuliert und sich positioniert, hat auch der Fotograf seinen Preis und seinen Wert – und das in der Regel nicht willkürlich.

Es geht um eine Dienstleistung und nicht um ein Produkt (ob ich ein und dasselbe Fahrzeug günstiger oder teurer erhalte, ändert nichts an dessen Qualität) – hier geht es um Dinge wie Motivation, Engagement, Know-how, Wertschätzung … Diese Gesichtspunkte sollten Sie bei einer möglichen Verhandlung bedenken. Und Ihr Projekt ist natürlich einen engagierten Fotografen wert: Achten Sie deshalb darauf, ob der Fotograf weitere Fragen stellt, nachhakt, am Projekt interessiert wirkt, sinnvolle Vorschläge macht oder im Vorfeld hilfreiche Tipps gibt.

Briefing

Am Briefing sollten alle Entscheider teilnehmen (Geschäftsführer, Marketing, PR-Mitarbeiter, Agentur, Fotograf). Worum es gehen kann:

Wie sieht Ihre Zielsetzung für die Fotos aus (Verwendungsart, Zielgruppe, Look …)? Welche Zeitvorgaben sind zu berücksichtigen? Gibt es besondere technische Anforderungen und sind alle Beteiligten bestens informiert (bei Events zum Beispiel weitere Dienstleister) …? Alles, was hier besprochen und abschließend geklärt werden kann, erspart allen später Zeit und Kosten.

Seien Sie so konkret wie möglich! Wenn es um Mitarbeiter-Fotos geht: Informieren Sie die Kollegen in einem separaten Meeting oder einer Rundmail über alle relevanten Details (Uhrzeit, Dauer, Kleidung, Ablauf etc.). Oft erhalten Sie dazu auch ein Handout vom Fotografen.

Planung & Kommunikation

Nach dem Briefing geht es weiter: Achten Sie darauf, dass Sie idealerweise alle besprochenen Punkte einhalten und so auch umsetzen. Kommt es zu Änderungen, informieren Sie den Fotografen zeitnah darüber – das kann eine Änderung in der Timeline eines Events sein, zusätzliche Mitarbeiter, die fotografiert werden müssen, oder Ähnliches. Das erleichtert für alle Seiten einen reibungslosen Ablauf und spart letztlich wieder Zeit, Nerven und möglicherweise auch Kosten.

Checklisten können hier helfen: Sind die Mitarbeiter/Kollegen gebrieft? Sind die Geschäftsräume oder Büros bei Innenaufnahmen aufgeräumt und sauber? Ist die Visagistin organisiert und haben externe Dienstleister den Zeitplan bestätigt …?

Lieber schriftlich

Oft ist es sinnvoll, Absprachen schriftlich per Mail zu fixieren, um jederzeit darauf zugreifen zu können. Und: Wenn Sie den Fotografen nicht persönlich erreichen, hinterlassen Sie eine Nachricht – auf der Mailbox oder per E-Mail. Die meisten Fotografen sind ständig unterwegs, ein Anruf-Bombardement bringt da wenig. Sollte Ihr Fotograf tatsächlich nahezu nie erreichbar sein oder sich nicht zurückmelden, erinnern Sie ihn an getroffene Absprachen.

Generell ist es empfehlenswert, einen Vertrag abzuschließen – gerade dann, wenn Sie zum ersten Mal zusammenarbeiten. Auf professioneller Ebene – auch bei privaten Shootings – ist das selbstverständlich. Halten Sie alle Details fest, berücksichtigen Sie auch das Nutzungsrecht für die Fotos (wofür, wie lange etc. – auch die Extranutzung für Social-Media-Kanäle wie Facebook, Twitter und Co.).

Gute Vorbereitung ist also sozusagen das halbe Shooting: Von der Auswahl des Fotografen bis zum Vertrag machen Sie so den Weg frei für tolle Bilder – und einen entspannten Termin.

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FRESH INFO +++ Kinderfotografie und Social Media

Kinderfotos und Social Media – ein Praxisworkshop

von Mathias Röckel

Wer Kinder hat und das Internet aktiv nutzt, kennt das: Wir lieben unsere Kinder und wir fotografieren sie wahnsinnig gerne. Zudem wollen wir die Wahnsinnsfotos unserer Wahnsinnskinder mit der ganzen Welt (oder zumindest unseren Freunden – auch denen im Internet) teilen.

Aber ist das nicht verantwortungslos? Ist es nicht besser, oder zumindest sicherer, wenn wir unsere Schätze für uns behalten und uns einfach ganz privat daran erfreuen? Nicht, dass die Bilder in falsche Hände geraten oder dass uns später die eigenen Kinder vorwerfen, verantwortungslos mit ihren Rechten umgegangen zu sein.
Wer einmal gründlich über das Thema nachgedacht hat, und das sind mittlerweile in meinem Umfeld die meisten Eltern, trägt wahrscheinlich die berühmte Schere im Kopf: Er entscheidet sich im Zweifelsfall dafür, auf der sicheren Seite zu sein, also dagegen. Kinderbilder sind Privatsache. Aus Prinzip.

Ich möchte niemandem in die Prinzipien hineinreden, aber wenn sich Leute aus Prinzip dafür entscheiden, eine Sache sein zu lassen, bringt mich das oft zum Nachdenken. Vor allem, wenn dabei auch die tatsächliche oder gefühlte Sicherheit eine Rolle spielt. Denn dass wir in Zeiten leben, in denen ein Hinweis auf „die Sicherheit“ genügt, um Leute von allerlei im Normalfall unbedenklichen Aktivitäten abzuhalten, finde ich bedenklich.

Daher veranstalteten wir auf dem Abenteuerspielplatz Rumpelhausen in Freiburg einen Workshop zum Thema „Kinderfotos“.

Ziel war es:

  • Bilder zu fotografieren, die das Thema Kinder auf dem Abenteuerspielplatz schön illustrieren, ohne dass einzelne Kinder erkennbar sind. Beispielsweise, indem wir Ausschnitte zeigen (Hände, Füße, Hinterköpfe) oder mit Bewegungsunschärfe arbeiten oder in die Totale gehen oder oder oder.
  • Gemeinsam Wege zu entwickeln, wie Eltern die nötige Medienerfahrung erwerben, um nicht nur selbst einen souveränen Umgang mit solchen Fragen zu entwickeln, sondern das auch an die Kinder weiterzugeben.
  • Mit einem Profi (Oliver Look) einen Nachmittag zu verbringen und von ihm alles erklären lassen, was wir schon immer wissen wollten (mich zum Beispiel interessierte das Thema Blitzlicht zum Aufhellen an sonnigen Tagen).
  • Zu lernen, was Exif-Daten sind und dass die auch einfach gelöscht werden können.

Der Workshop fand an einem Sonntag im Oktober statt und wir hatten viel Glück mit dem Wetter: eine tiefstehende Sonne, deren Strahlen sich in den schönen alten Bäumen brachen und den ganzen Abenteuerspielplatz mit einem warmen Licht übergossen. Und das vielleicht Wichtigste: Unsere kleinen Models mussten nicht frieren.

FRESH INFO +++ Kinderfotografie und Social Media

Ein gutes Dutzend Eltern und Kinder waren gekommen, um von Oliver Look alles über die Geheimnisse toller Kinderportraits zu erfahren und zu lernen gab es genug. Basics wie Blende, Verschlusszeit und ISO waren schnell abgehakt, weil es sich bei den Rumpeleltern, wie schon an der Länge der mitgeschleppten Objektive zu erkennen war, durchaus um ambitionierte Hobbyfotografen handelt.

Wir kamen also schnell zu fortgeschrittenen Themen wie Bildgestaltung, Verwendung des Blitzes bei Tageslicht und dem, was sich, wie ich in der Zwischenzeit erfahren habe, Intentional Camera Movement nennt (und verwackelte Bilder bringt, was aber so sein muss).

Dazu gab es Rosinenbrötchen und Pizza – von den Kindern selbst belegt und im eigenen Ofen gebacken – und natürlich eine Menge Fotos, auf denen die Kinder erkennbar Spaß haben, ohne erkannt zu werden.

Foto © Mathias Röckel