Schlagwort: Newsletter

„Herr im eigenen Haus“

FRESH INFO +++ Marc C. Schmidt

Content Marketing ist die strategische Säule der modernen Kommunikation und „Owned Media“ stellt dafür attraktive Kanäle bereit. Aber gerade Social Media verliert im Kampf um Aufmerksamkeit an Attraktivität, wodurch die Bedeutung der eigenen Medien deutlich steigt, erklärt Marc C. Schmidt im Interview mit Nicole Chemnitz.

Bisher waren soziale Medien, insbesondere Facebook, ein dankbarer weiterer Kanal, um Aufmerksamkeit für ein Unternehmen und speziell die eigene Webseite zu erzielen. Warum gilt das nicht mehr?

FRESH INFO +++ dotmagazine für eco

dotmagazine: Internetwirtschaft auf den Punkt gebracht

Vom Newsletter zum Online-Magazin: Gemeinsam mit eco – Verband der Internetwirtschaft haben wir ein völlig neues Konzept für die Kommunikation mit internationalen Interessenten und Mitgliedern entwickelt. „dotmagazine“ erscheint monatlich mit einem besonderen Themenschwerpunkt. Die Inhalte werden von der Redaktion in Kooperation mit Mitgliedsunternehmen produziert. Die Veröffentlichung erfolgt online im Magazincharakter, Interessenten werden per Newsletter über die Inhalte informiert und ausgewählte Ausgaben werden sogar gedruckt.

Basierend auf unserer Ideenskizze haben wir gemeinsam mit Judith Ellis und Cáit Kinsella von eco International Member Services ein Konzept ausgearbeitet und die erste Ausgabe im Februar publiziert, die zweite folgte Anfang März. Im Interview berichten die beiden von der Zielsetzung, der Umsetzung und dem Feedback.

Bisher gab es bei eco zwei englischsprachige Newsletter – wieso jetzt stattdessen ein Online-Magazin?

Judith Ellis: Mit der Einführung des monatlich erscheinenden Online-Magazins „dotmagazine“ möchten wir unseren deutschen und internationalen eco Mitgliedern sowie anderen Partnern in der globalen Internetwirtschaft eine neue Informations- und Interaktionsplattform bieten, bei der zum Beispiel aktuelle Forschungsergebnisse, Erfahrungswerte und Best Practices ausgetauscht werden können.

Gemeinsam mit unseren eco Verbandsmitgliedern wollen wir die Internetthemen des „dotmagazine“ gestalten und weiterentwickeln. Als englischsprachiges Online-Magazin steht die Mitgestaltung jedem eco Mitglied offen und bietet unseren Verbandsmitgliedern eine internationale Bühne, auf der sie ihre Ansichten, Ideen und Erfahrungen mit dem Rest der Welt teilen können.

Was ist das Besondere am dotmagazine?

Cáit Kinsella: „dotmagazine“ reflektiert unsere Ambition, eine mediale Plattform zu etablieren, welche qualitativ hochwertige und relevante Informationen zu verschiedenen Internetthemen bündelt und weiterverbreitet, um als mögliches Bindeglied zwischen den einzelnen Akteuren der globalisierten Internetwirtschaft zu fungieren.

Judith Ellis: Für Abwechslung ist gesorgt, weil das Redaktionsteam im Vorfeld für jedes „dotmagazine“ ein neues Leitthema bestimmt, welches ausreichend Spielraum für jeweilige Interpretationen, Ideen und Perspektiven bietet. Wir planen für April die Themen „IT & Energy”, für Mai „Connectivity & Getting the Next Billion Online” und im Juni „E-Commerce, Fintech & Blockchain”.

Wie funktioniert die Beteiligung der Mitglieder?

Judith Ellis: Bisher konnten wir uns über eine sehr positive Resonanz seitens unserer eco Verbandsmitglieder sowie anderer Partnern erfreuen, seitdem wir unseren ersten Aufruf für redaktionelle Beiträge gestartet haben.

Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Reichweite innerhalb und außerhalb der eco Mitgliederfamilie weiter ausbauen können. Unser Ziel ist ein inhaltlicher Facettenreichtum an Beiträgen, der die Vielfältigkeit unserer globalvernetzten Internetwirtschaft widerspiegelt.
Wie groß ist das Team und wie läuft die Produktion des Magazins?

Cáit Kinsella: Momentan besteht das Redaktionsteam von „dotmagazine“ aus drei MitarbeiterInnen von eco International Member Services: Judith Ellis, Béla Herting und mir. Dazu kommen zwei externe Kollegen von FRESH INFO +++, Mathias Röckel und Marc C. Schmidt. Untereinander wird die redaktionelle Arbeit (zum Beispiel Übersetzungen von deutschen Texten in Englische) entsprechend der beruflichen Fachkompetenzen aufgeteilt und organisiert.

Judith Ellis: Seit Februar 2017 erscheint jeden ersten Mittwoch des Monats eine weitere spannende Onlineausgabe des „dotmagazine“. Zeitgleich erhält jeder eco Newsletter-Abonnent eine HTML-Version der aktuellen Ausgabe. Darüber hinaus wird eine Druckversion erstellt, die jeder Mitwirkende per Post erhält und die wir auch an Interessenten bei verschiedenen Veranstaltungen in der ganzen Welt kostenlos verteilen.

Cáit Kinsella: Der jeweilige Aufruf zur Einreichung von Beiträgen erfolgt drei Monate vor der eigentlichen Ausgabe und wird anhand einer E-Mail-Liste an unsere eco Verbandsmitglieder verschickt. Die Einladung ist offen für alle eco Mitglieder, dabei können verschiedene Formate wie zum Beispiel Artikel oder Audio-Interviews eingereicht werden.

Gibt es schon Feedback zur ersten Ausgabe?

Cáit Kinsella: Ja. Zum Beispiel schreibt uns Hartmut Schulz via Facebook: „Heute morgen gleich durchgestöbert, ein sehr gelungener Auftakt und online auch noch auf einer nTLD zu finden – was will man mehr. Danke an den eco und viel Erfolg mit dem Magazin!“. Und Hornetsecurity hat gleich eine ganze Rezension dazu veröffentlicht.

Diese und mehr Rückmeldungen zu unserer ersten Ausgabe haben uns sehr gefreut. Wir sind stolz darauf, was wir als Team zusammen mit unseren geschätzten Kollegen von FRESH INFO +++ geleistet haben. Auch zur zweiten „dotmagazine“ Ausgabe zum Thema „Internet Governance & Self-Regulation“ haben wir bereits erstes Feedback erhalten – ein Partnerverband hat etwa unser E-Magazine als ein „Best Practice“-Beispiel gelobt!

Wie schätzt Ihr die Zusammenarbeit mit FRESH INFO +++ ein?

Judith Ellis: Insgesamt empfinden wir die Zusammenarbeit mit unseren Arbeitskollegen von FRESH INFO +++ als eine sehr große Bereicherung, da wir uns immer hundert Prozent auf ihre Einsatzbereitschaft und Expertise verlassen konnten. Durch ihre Professionalität und Verlässlichkeit sowie ihren kreativen Einsatz konnten wir gemeinsam „dotmagazine“ als Informations- und Interaktionsmedium entwickeln und in der heutigen Form publizieren.

Foto © FRESH INFO +++

 

FRESH INFO +++ Newsletter

Warum der Newsletter eine Renaissance erlebt

von Kerstin Brömer

Der Newsletter hatte es zwischenzeitlich nicht leicht: Spammer brachten das Medium mit ihrer aggressiven Werbung in Verruf, Kunden hatten keine Lust mehr auf das, was sie als digitales Pendant zu unerwünschten Werbeblättchen im Briefkasten ansahen. Hinzu kamen Massenmailings mit kriminellen Absichten, etwa durch Vorauszahlungsbetrug (die sogenannte Nigeria-Connection). Darunter litten auch die seriösen Absender.

Doch nicht nur schwarze Schafe machten dem Newsletter zu schaffen. Im Zuge der Digitalisierung tauchten ständig neue, verlockende Marketingmöglichkeiten auf, die viele Unternehmen nur zu gern ausprobierten – auch um sich als besonders fortschrittlich zu präsentieren. Im Gegenzug vernachlässigten sie oft die eigenen Newsletter, die manchen nun als verstaubt erschienen.

Seitdem hat sich eine Menge getan und Newsletter sind neben der eigenen Website der wichtigste Baustein im Onlinemarketing-Mix. Sie bieten nicht nur dem Anbieter viele Vorteile gegenüber anderen Marketingmaßnahmen, auch die Kunden nehmen sie wieder als positiv wahr.

Newsletter genießen hohe Akzeptanz

Heutzutage genießen Newsletter wieder einen hervorragenden Ruf. Die Grundlage dafür schufen gesetzliche Regelungen gegen unerwünschte E-Mail-Werbung sowie ausgefeilte Tools und immer bessere Filter, die Spammern und Kriminellen das Leben schwer machen. So erreichen meist nur die Nachrichten das E-Mail-Postfach, für die sich der Empfänger tatsächlich interessiert – und zwar ohne selbst auf die Suche nach diesen Informationen gehen und zig Websites absurfen zu müssen.

Unternehmen, die seriöses Marketing betreiben wollen, setzen auf das sogenannte Double-Opt-in-Verfahren. Dabei erhalten Interessenten an die von ihnen angegebene E-Mail-Adresse zunächst eine Nachricht mit einem Link, über den sie das Newsletter-Abonnement explizit bestätigen müssen. So geraten zum einen keine falschen Angaben in die Abonnentenliste, zum anderen kann niemand missbräuchlich die Daten eines Dritten auf einen E-Mail-Verteiler schmuggeln. Damit ist sichergestellt, dass nur diejenigen Nutzer den Newsletter erhalten, die ihn wirklich bekommen möchten.

Auch für den Anbieter zahlt sich das Verfahren aus. Zwar mögen dadurch ein paar Abonnenten weniger auf der Liste stehen, aber alle, die darauf sind, sind ernsthaft an den Informationen im Newsletter interessiert. Statt dass also ein großer Teil der Empfänger den Newsletter unbesehen löscht, handelt es sich um echte Fans, die sich über Neuigkeiten zu dem Thema beziehungsweise Unternehmen freuen und den Newsletter bereits mit positiv aufgeladener Erwartungshaltung öffnen. Das bringt auch deutlich bessere Konversionsraten.

Die wichtigsten Vorteile von Newslettern

Gegenüber anderen Onlinemarketing-Maßnahmen weisen Newsletter einige Vorteile auf. Ziehen wir einmal die Social-Media-Kanäle zum Vergleich heran. Natürlich kommt heute kaum ein Unternehmen ohne Twitter-Account und ohne Facebook-Seite aus. Doch nur beim Newsletter behält es die volle Kontrolle. Hier verfügt das Unternehmen selbst über die Kontaktdaten der Interessenten beziehungsweise potenziellen Kunden. Nicht Twitter oder Facebook. Und ja, das ist sehr wichtig. Wer weiß schon, welche der heute großen sozialen Netzwerke auch in zehn oder sogar nur in fünf Jahren noch existieren? Natürlich fällt es schwer, zu glauben, dass Facebook in so kurzer Zeit in der Bedeutungslosigkeit versinken könnte. Doch die Erde dreht sich unentwegt weiter und findige Start-ups entstehen überall, bereit, die Platzhirsche vom Thron zu stoßen. Man denke nur an das Schicksal von MySpace …

Es muss aber gar nicht so weit kommen, dass diese Social-Media-Kanäle verschwinden oder immens an Nutzern einbüßen. Facebook beispielsweise hat die Regeln (und seinen Algorithmus) schon dahingehend geändert, dass nur noch wenige der Abonnenten einer Seite deren Beiträge in der eigenen Timeline sehen. Das Ziel ist klar: Die Seiteninhaber sollen für mehr Reichweite zahlen. Nichts und niemand kann Facebook daran hindern, die Regeln nach eigenem Gusto zu ändern. Und so könnte es sein, dass es irgendwann schlicht unwirtschaftlich wird, über diesen Kanal mit Interessenten in Kontakt zu treten beziehungsweise sie über eigene Produkte oder Dienstleistungen zu informieren.

Der eigene Newsletter unterliegt dagegen (natürlich im Rahmen der geltenden Gesetze) nur den eigenen Regeln. Hier gibt es kein Löschen von Beiträgen aus dubiosen, nicht nachvollziehbaren Gründen. Alle Abonnenten empfangen den Newsletter, nicht nur ein verschwindend kleiner Teil. Dabei ist der Versand von Newslettern günstig und dank ausgereifter Tools wie beispielsweise AWeber oder MailChimp läuft sogar die Abonnentenverwaltung voll automatisch – inklusive Double-Opt-in-Verfahrens.

Tipps für erfolgreiche Newsletter

Das Ziel eines jeden Unternehmens-Newsletters ist es natürlich, aus Interessenten Kunden zu generieren sowie bestehende Kunden zu halten und zu weiteren Käufen beziehungsweise Aufträgen zu animieren. Doch Konversionsraten sind nicht alles. Ein Newsletter dient in erster Linie der Imagebildung. Ein Unternehmen kann damit die eigene Marke positiv stärken und Vertrauen aufbauen. Vertrauen entsteht über Zeit. Somit ist es immens wichtig, einen Newsletter regelmäßig zu verschicken. Wie oft, das hängt ganz von der Art der Informationen ab, die der Newsletter enthält. Sind diese tagesaktuell, sieht die Veröffentlichungsfrequenz ganz anders aus als etwa bei der Vermittlung von langfristig gültigem Wissen.

Die Menschen möchten mindestens eines von drei Dingen, wenn sie einen Newsletter abonnieren: Information, Inspiration oder Unterhaltung. Am besten ist es natürlich, wenn gleich mehrere dieser Bereiche abgedeckt werden. Wer sagt, dass Information immer trocken sein und im Berichtstil daherkommen muss? Sie darf gern auch unterhalten. Ein außergewöhnlicher Stil, Humor dort, wo er passt, oder ein lockerer, „bunter“ Artikel pro Ausgabe, der grob zum Thema des Newsletters passt, etwa als Kolumne, wecken Interesse und ziehen mehr Abonnenten an. Auch Storytelling ist ein großes Stichwort in diesem Zusammenhang. Themen und Dienstleistungen greifbarer zu machen, die Menschen und Macher dahinter lebendig werden zu lassen, all das kann entscheidend zum Erfolg eines Newsletters beitragen. Beispielsweise könnte man Persönliches einstreuen, ohne zu persönlich zu werden, etwa indem man in jeder Ausgabe ein Teammitglied näher vorstellt und dabei ein außergewöhnliches Interesse oder Hobby hervorhebt.

Auch inhaltlich muss ein Newsletter kein enges und steifes Korsett sein. Grob sollte natürlich alles mit dem Thema und/oder dem Newsletter-Anbieter zu tun haben, aber das kann man durchaus weit fassen. Und ein Blick über den Tellerrand ist nicht nur für externe Newsletter-Abonnenten interessant, manches wissen vielleicht auch die eigenen Mitarbeiter noch nicht. So könnte pro Ausgabe ein Partnerunternehmen vorgestellt werden oder es könnte eine Rubrik „Zeitreise“ geben, in der relevante technische Errungenschaften vorgestellt werden und wie es zu ihrer Entwicklung kam. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Verschiedene Inhaltsformate lockern einen Newsletter ebenfalls auf. Nicht alles muss Text sein, den der Abonnent liest. Dass Bilder eine große Wirkung entfalten, ist weitreichend bekannt. Je nach Anbieter und Zielsetzung des Newsletters müssen das aber nicht immer Hochglanz-Agenturfotos sein. Authentizität ist das Zauberwort. So können etwa Fotos von den Büros, den Produktionshallen, der Fahrzeugflotte oder Ähnlichem eine stärkere Bindung aufbauen, weil der Abonnent das Gefühl hat, dabei zu sein, den wahren Kern des Unternehmens kennenzulernen. Aber auch Audioelemente – von kurzen gesprochenen Erklärtexten über Interviews bis hin zu Features – sowie Videos lassen sich einbinden oder – je nach verwendeter Software – zumindest verlinken. Nutzen Sie das Spektrum!

Foto © Henning Granitza | photoetage.de


FRESH INFO +++ lokaler Onlinejournalismus im Hennef Magazin

Senkrechtstart für das Hennef Magazin

Lokaljournalismus online wird von vielen Verlagen immer noch sträflich vernachlässigt: Sie hoffen lieber darauf, dass ihr Holzmedium trotz sinkender Auflagen und Anzeigenpreise irgendwie überlebt. Warum nicht zeigen, dass es auch anders geht, dachten wir uns und gründeten kurzerhand das Hennef Magazin. Mit einer potenziellen Reichweite von mehr als 45.000 Einwohnern – davon mehr als 20 Prozent unter 18 Jahren – bietet die Stadt an der Sieg ein interessantes Publikum.