Vero: Gemeinsam einsam

FRESH INFO +++ Vero: Gemeinsam einsam

Als „true social“ bezeichnet sich der neue Stern am Social-Media-Himmel: Vero. Für die erste Million User soll das Netzwerk dauerhaft kostenlos sein, diese Hürde wurde bereits genommen. Marc C. Schmidt hat sich Vero einmal genauer angesehen.

Erreichbar mit Apps aus dem Google Play Store oder dem Apple App Store, will Vero ein Netzwerk sein, in dem Nutzer wieder sie selbst sein können und mehr Authentizität wagen – das verspricht zumindest das mitgelieferte Manifest und der Name selbst steht schließlich für „Wahrheit“.

Bemerkenswert ist auf jeden Fall der Verzicht auf Werbung, Datensammelei und einen Algorithmus. So sollen alle Posts in echter chronologischer Reihenfolge erscheinen. Jeder Beitrag besteht aus einem medialen Inhalt und kann durch einen Text ergänzt werden. Zur Wahl stehen die Kategorien Kamera, Link, Musik, Film/TV, Buch oder Ort. Einen neuen Post erstellt man einfach mit dem Plus am unteren Bildschirmrand der Startseite. Die Oberfläche wirkt schick, modern und klar strukturiert.

FRESH INFO +++ Vero: Screenshots

Das Unternehmen dahinter, Vero Labs Inc., hat seinen Sitz in New York und wurde laut Bloomberg bereits im Jahr 2013 gegründet. Mitgründer und CEO ist Ayman Hariri, Sohn des 2005 ermordeten libanesischen Premierministers Rafiq al-Hariri. Vor der Vero-Gründung machte er Schlagzeilen mit der Insolvenz seiner Baufirma Saudi Oger.

Geld verdienen möchte Vero künftig bei Verkäufen über die App, mit Abonnements und einer Nutzergebühr. Wie hoch die sein wird, ist noch unklar, im Gespräch sei ein „kleiner jährlicher Beitrag“.

So weit, so gut: Der erste Eindruck samt Bedienung gefällt, auch wenn die dahinter liegenden Server mitunter an ihre Grenzen zu kommen scheinen. Der Wermutstropfen ist zurzeit vor allem die mangelnde Nutzerschaft. Zwar sind aktuell anscheinend schon mehr als eine Million User registriert – allzu viele Bekannte habe ich bisher jedoch nicht gefunden. Aber vielleicht ändert sich das ja durch diesen Artikel; „until further notice“ ist eine Mitgliedschaft noch auf Lebenszeit kostenlos, so die Betreiber.

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