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FRESH INFO +++ Rückkehr der Bilder

Die Rückkehr der Bilder

Gastbeitrag von Dr. Jens Hirt

Was ist bloß aus der Schrift geworden? Einst markierte sie den Aufstieg des Menschen. Sie stand für technischen Fortschritt und Hoch-Kultur. Sie systematisierte die Welt und machte sie zu einem logischen Erfahrungsraum. Gerade das europäische Modell des rationalen Denkens ist ohne die Kulturtechnik des Schreibens unvorstellbar.

Schrift entstand aus Bildern. Zwischen dem ältesten bekannten Bild (ca. 40.000 BP) und den ältesten bekannten Schriftzeichen (ca. 6.500 BP) liegen viele Jahrtausende. Mit immer abstrakteren Piktogrammen und Ideogrammen wandte sich der Mensch allmählich vom konkreten Bild ab. Aber weshalb? Waren Bilder nicht so wunderbar anschaulich, so universell verständlich? Für beinahe jedes Alter und für jeden Bildungsstand? Ja sogar für Fremde? Schriftsysteme waren stets Diener der Ökonomisierung unserer Welt. War es erst einmal gelungen, Gedanken und Informationen in Schriftzeichen zu kodieren, konnte man diese leichter herstellen und verbreiten. Schreiben war einfach effizienter.

Die Begeisterung für die Schrift hielt lange an. Humanisten und Aufklärer verklärten sie zur höchsten Tugend, „zum heiligen Dienst an der Menschheit“ (Erasmus von Rotterdam). Mittlerweile aber ist sie uns zu mühsam geworden. Über Jahrhunderte haben wir uns ihrer wieder entledigt. Dem Buchdruck, dem großen Beschleuniger unter den menschlichen Erfindungen, opferten wir unsere Handschrift. Die Schreibmaschine brachte den Buchdruck dann in jedes Wohnzimmer und jedes Büro. Immerhin tippten wir unsere Gedanken noch selbst aufs Papier. Bis der Computer uns auch das abnahm. Wir müssen nicht mehr Tippen und nicht mehr Denken. Algorithmen werden zu Lesern und Schreibern. Dass die Informationen überhaupt noch als Buchstaben auf den Bildschirmen flimmern, ist nur ein Kompromiss der Maschinen an die Menschen.

Der Abstieg der Schrift wird begleitet von der Rückkehr des Bildes. Heute leben wir in schillernden Bilderfluten. Obwohl sie uns so offensichtlich erscheinen, haben sie doch nahezu unreflektiert unsere Welt eingenommen. TV, Plakate, Magazine, Anzeigen, Selfies usw. sind überall sichtbar. Und wenn wir die Augen schließen, steigen Vorstellungsbilder und Images aus unserem Unterbewusstsein auf.

Was aber gefällt uns an diesen Oberflächen? Ist es kulturelle Erschöpfung? Wollen wir nach Jahrhunderten des Diskurses und der hermeneutischen Tiefenanalysen wieder einfache Orientierungen? Und was könnte einfacher sein als Bilder? Sie sind geradezu Inbegriff des Oberflächlichen. Und sie kommen unserer sensorischen Wahrnehmung so viel mehr entgegen als die mühselig zu decodierenden Buchstaben.

Bilder sind schnell

Wir werden täglich mit bis zu 7.000 Marken konfrontiert. Hinzu kommen Informationen aus Medien, Beruf, Familie, Studium usw. Wer wünscht sich da nicht, das meiste schnell zu verarbeiten? Und Bilder sind die Sprinter der Kommunikation. Sie sind wesentlich schneller und mit weniger Aufwand „lesbar“ als Texte. Der Empfänger muss nicht einmal das Alphabet gelernt haben. Texte geben ihren Inhalt erst in einem Dekodierungsprozess frei. Geübte schaffen circa neun Buchstaben in der Sekunde und 380 Worte in der Minute. Bilder übertragen ihre Informationen in einem beinahe simultanen Prozess. Ein Bildpunkt (Fixation) ist in weniger als 300 ms identifiziert. Diese quasi natürliche Übertragung von Bildern hilft uns bei einer weiteren Anforderung. Gerade in einer von Inszenierungen geprägten Gesellschaft suchen wir Authentizität, Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

Wir sind dabei, zu einem Normalzustand zurückzukehren, welcher nur 400 Jahre lang durch den Ausnahmezustand, genannt „Neuzeit“, unterbrochen war.
Medienphilosoph Vilém Flusser

Bilder sind glaubwürdig

Sollten Sie jetzt den Kopf schütteln weil Sie ein Digital Native aus der Post-Photoshop-Generation sind: Ja Sie wissen, dass man Bilder hinterfragen soll. Aber „Wissen“ ist eine bewusste Aktivierung kognitiver Vorgänge. Erst der Verstand erinnert uns daran, Bildinformationen auf eventuelle Täuschungen zu hinterfragen. Zu den Herausforderungen unserer Zeit gehört es aber, Informationen schnell zu selektieren. Was ist wichtig für mich – und was nicht? Dies findet überwiegend unterbewusst statt. Eine beliebte Größe im Marketing ist die Gleichung: Bewusste Wahrnehmung = 40 Bits/sec. vs. unbewusste Wahrnehmung = 11 Mio. Bits/sec. Die unterbewusste Wahrnehmung dominiert gigantisch. Auf dieser Ebene spielen Fakten, Argumente, Reflexionen kaum eine Rolle. Bildmanipulationen sind uns bewusst, aber unterbewusst haben wir keinen Filter dafür. Zudem täuscht die Geschwindigkeit der Bildwahrnehmung uns permanent darüber hinweg, dass die Bilder in unseren Köpfen die Ergebnisse elektrochemischer (Re)Konstruktionen sind. Unsere Wahrnehmung reagiert auf Bilder also ziemlich unkritisch. Bereits das erste Fotografiebuch der Welt trug 1844 den Titel „The Pencil of Nature“. Wir wollten Bilder eben schon immer für wahr-nehmen.

Bilder bleiben in Erinnerung

Je mehr Zeit, Geld und Mühe Sie in Ihre Informationen investiert haben, desto wichtiger ist deren Verankerung im Gedächtnis der Empfänger. Keine Person des öffentlichen Lebens und keine Firma möchte, dass Botschaften sofort wieder vergessen werden. Dafür sind Worte denkbar ungeeignet. Texte die überflogen und Reden die gehört werden, bleiben kaum haften. Bereits 1885 hatte der Psychologe Ebbinghaus nachgewiesen, dass Zuhörer nur 20 Minuten nach einer Informationsaufnahme 40 Prozent der Inhalte wieder vergessen haben. Dagegen zeigt sich, dass wir selbst unbewusst angenommene Bilder recht effizient aus unserem internen Speicher ausgraben können. Als Erklärung werden mehrere kognitionspsychologische und evolutionäre Theorien genannt. Gewissheit herrscht nur darin, dass Bilder eher im Kopf bleiben und Worte eher auf Papier.

Bilder sind also ein Teil von uns. Keine erlernte Technik wie das Alphabet. Und in uns haben sie auf ihre Entfesselung gewartet. Die kam mit der Digitalisierung.

Dem Mooreschen Gesetz der Verdopplung der Transistorenleistung alle 18 Monate folgend, können wir Bilder jetzt ebenso effektiv verbreiten wie Texte. Wofür man früher ein Kamerateam und eine Rundfunkstation brauchte, benötigen heutige Fünftklässler nur noch ein Smartphone.

Egal wie viele Bilder Ihres Mittagessens Sie in narzisstischer Hybris posten – digitale Systemen verdauen es mit Leichtigkeit. Die Liebe zur Schriftkultur und die begrenzte Kapazität unserer Rechner hatten das Bild ins Abseits gestellt. Jetzt hat der digitale Code seine Schleusen geöffnet. In einer anästhetisierenden Bilderflut schlägt die Form heute wieder den Inhalt. Überlassen wir den Systemen den Inhalt und genießen wir die Rückkehr der Bilder.

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FRESH INFO +++ Spaß an Texten

So hat Ihr Leser Spaß

oder: Texte redigieren in elf Schritten

von Katrin Mallener

Mal ganz ehrlich: Wie oft lesen Sie Flyer, Broschüren oder Online-Artikel und verstehen sofort, worum es geht? Nicht so oft? Und was machen Sie dann? Genau, Sie lesen etwas anderes. Es ist nicht schmeichelhaft, aber wahr: Unser Gehirn will vor allem eines – es möglichst einfach haben. Es vermeidet Mitdenken, Umdenken, Sich-etwas-Merken und Warten. Deswegen haben wir heute elf Tipps für Sie, wie Sie Ihre Unternehmenstexte so überarbeiten, dass das Gehirn Ihrer Leser wenig Arbeit hat (und nicht zum Text des Mitbewerbers abhaut).

Uns erreichen täglich bis zu 10.000 Botschaften. Da wenden wir uns sicher nicht ausgerechnet denen zu, für die wir uns anstrengen müssen. Und „anstrengend“, das sind schon lange Sätze, Warten auf ein Verb oder abstrakte Formulierungen.

So werden Texte leichter lesbar

#1 Lange Sätze kürzen

Kürzen Sie Sätze mit mehr als 14 Wörtern. Unwichtiges kann sowieso weg, alles andere teilen Sie auf mehrere Sätze auf.

Beispiel:
Der Grund, warum viele Menschen zu lange Sätze schreiben, ist, dass sie einfach an irgendeinem Punkt anfangen und von da aus den Satz bauen, statt sich zu überlegen, was wirklich wichtig ist.

Viele Menschen schreiben zu lange Sätze – weil sie nicht vorher nachdenken: Sie fangen einfach irgendwo an zu schreiben und bauen von da den Satz. Stattdessen sollten sie sich vorher überlegen, was wirklich wichtig ist.

#2 Lange Wörter ersetzen

Mehr als fünf Silben erträgt kein Auge: Formulieren Sie bei langen Wörtern lieber um oder setzen Sie einen Bindestrich.

Beispiel:
Textoptimierungstool

Tool zum Optimieren von Texten/Textoptimierungs-Tool

#3 Nominalstil vermeiden

Das ist der typische Bürokratenstil mit -ung, -heit, -keit, -ion & Co. Formulieren Sie das um, wann immer es geht. Oft werden dann längere Sätze mit Nebensätzen daraus, aber das ist lebendiger und viel leichter zu verstehen – vorausgesetzt Sie vergessen #1 nicht. Manchmal wird der Text dadurch auch konkreter (siehe #6)

Beispiel:
Zur Überprüfung der Kundenzufriedenheit setzen wir Beaufsichtigung ein.

Um sicherzustellen, dass unsere Kunden zufrieden sind, begleitet ein erfahrener Verkäufer unsere Azubis.

#4 Modalverben rausschmeißen

Das sind „können“, „müssen“, „sollen“, „dürfen“, „wollen“, „mögen“ – in den meisten Fällen brauchen Sie sie nicht und sie schwächen die Aussage. Also: weg damit!

Beispiel:
Wenn Sie Fragen haben sollten, können Sie sich gern an unser Team wenden.

Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gern bei unserem Team.

#5 Passiv ersetzen

Passivkonstruktionen rauben dem Satz den Handelnden (oder sie verschleiern ihn) und sind umständlich. Verzichten Sie darauf, wo es nur geht, das schafft Klarheit und wirkt, logisch, aktiv.

Beispiel:
Durch die neu gestaltete Webseite wird den Besuchern die Orientierung erleichtert.

Wir haben unsere Webseite neu gestaltet – jetzt können sich unsere Besucher besser orientieren.

#6 Schachtelsätze auflösen und Prädikat nach vorne holen

Das Deutsche ist ein echter Profi darin, den Leser auf die Folter zu spannen: Wir dürfen Informationen in zig Ebenen verstecken und das allerwichtigste Wort des Satzes ans Ende stellen: das Prädikat. Damit weiß am Satzanfang kein Mensch, worum es eigentlich geht – denn die Tätigkeit fehlt. Und: Wichtige Dinge dürfen gerne am Anfang stehen.

Beispiel:
Die neue Technologie, mit der wir unsere Saugroboter austtatten, wenn die neue Kollektion kommt, lässt die Herzen von Technik-Freaks höher schlagen.

Eine neue Technologie für Saugroboter begeistert Technik-Freaks: Unsere nächste Kollektion saugt bereits damit.

#7 Abstrakte Sprache

Um nichts und niemanden auszuschließen, nehmen wir oft die abstrakteste Kategorie von etwas. Das ist auch nicht falsch: Wenn man Zettelberge, verpasste Termine und vergessene To-dos zusammenfassen will, ist „Bürochaos“ schon richtig. Nur: Fassen Sie es besser nicht zusammen. „Zettelberge, verpasste Termine und vergessene To-dos? Unser neues Tool räumt damit auf“ ist konkret, darunter kann sich das Gehirn sofort etwas vorstellen, es hat ein Bild – und das ist gut.

Typische Beispiele für das Gemeinte oder ein Spektrum mit konkreten Vertretern des einen und anderen Endes machen einen Sachverhalt greifbar. So wird aus „Haute Couture für kleine und große Haustiere“ dann „Haute Couture für alle – vom Hamster bis zur Deutschen Dogge“. Da bekommt das Gehirn des Lesers Spaß!

#8 Tote Verben

„Sich befinden“, „sich handeln um“, „aufweisen“, „erfolgen“, „durchführen“ und ähnliche Formulierungen sind abstrakte Varianten von einfachen Verben wie „sein“, „machen“ usw. Sehr oft können Sie diese Verben ersetzen. Wenn der Text dadurch konkreter wird, umso besser. Viele scheuen sich davor, weil wir im Deutschen gewöhnt sind, dass eine komplizierte Ausdrucksweise seriös ist und etwas Einfaches demnach unprofessionell. Aber ist es nicht professionell, es den Lesern leicht zu machen?

Beispiel:
Der Versand Ihrer Bestellung erfolgt nach ein bis zwei Tagen.

Wir schicken Ihnen Ihre Produkte ein bis zwei Tage nach der Bestellung.

#9 Fachsprache

Manchmal kann man sie nicht vermeiden. Aber oft genug bauen wir Fachbegriffe ein, die für den Leser völlig „totes Material“ sind – er kann sich dazu kein Bild machen. Vermeiden Sie generell Fremdwörter, wenn es schöne deutsche Wörter gibt!

Beispiel:
Die App RunCool steigert deine Selbstwirksamkeit.

Die App RunCool zeigt dir, dass dein Training etwas bewirkt – und das motiviert und steigert dein Selbstbewusstsein.

#10 negative Formulierungen

„Nicht“, „kein“, „-los“ und „un-“ kann das Gehirn nicht verarbeiten – es „merkt“ sich nur den Rest – also genau das, was nicht ist. Also besser positiv sein …

Beispiel:
Nach meinem Workshop haben Sie keine Probleme mehr mit Schachtelsätzen.

Nach meinem Workshop fällt es Ihnen leicht, auf Schachtelsätze zu verzichten. oder Nach meinem Workshop schreiben Sie ganz einfach verständlich.

#11 Rhythmus und Führung

Ihr Leser soll ab und zu mal innehalten, etwas Wichtiges wirklich wahrnehmen und er soll sich natürlich nicht langweilen. Für solche Stopps und Betonungen bieten sich Doppelpunkte und Gedankenstriche an.

Beispiel:
Wenn Sie schnelle, verständliche Tipps für Ihre Buchhaltung brauchen, rufen Sie uns an und wir unterstützen Sie noch dieses Jahr.

Sie brauchen schnelle Tipps für Ihre Buchhaltung – die wirklich verständlich sind? Dann rufen Sie uns an: Wir unterstützen Sie gerne – noch dieses Jahr.

Damit Texte Ihr Produkt verkaufen, gehört natürlich noch mehr dazu. Mit Texten, die der Leser gut aufnehmen kann, haben Sie aber schon viel gewonnen: seine Aufmerksamkeit.

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FRESH INFO +++ Onlinetexte

Mehr Kunden mit cleveren Webtexten: 10 Tipps

von Katrin Mallener

Er hat die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs, liest auf keinen Fall mehr als 500 Wörter und wenn man ihm nicht „Kauf mich!!!“ zubrüllt, macht er gar nichts: Das Image des trägen, desinteressierten Webseitenbesuchers hält sich hartnäckig. Die gute Nachricht: Ganz so schlimm ist es nicht, er ist durchaus zu begeistern. Die weniger gute Nachricht: Mit Einfach-drauflos-Schreiben wird das nichts. Deshalb haben wir 10 Tipps für Sie, mit denen Sie Ihre Webseitenbesucher leichter zu Kunden machen.

Tipp # 1
: Jeden Text gründlich planen

Mindestens ein Drittel der Arbeit jedes Textprojekts ist die Planung – diese Dinge sollten daher absolut klar sein, bevor Sie überhaupt ein Wort schreiben:

  • Wer ist der Wunschkunde (die Zielgruppe)? Wobei braucht er Hilfe, was ist sein „Problem“?
  • Was sind die Eigenschaften und Vorteile des Angebots und wo liegt der Nutzen für den Kunden?
  • Welches Ziel hat der Text? Soll der Leser am Ende den Newsletter abonnieren, einen Termin vereinbaren oder etwas bestellen? Jeder Text darf nur ein einziges Ziel haben.

Diese Infos liegen im besten Fall gut sortiert bei den Marketing- und PR-Kollegen.

Sehr viele Unternehmen beschreiben auf ihrer Webseite Produkteigenschaften („20 GB Speicherplatz!“) oder Vorteile („Mehr Platz für Ihre Dokumente“) – und überlassen es dem Leser, sich zu überlegen, was er davon hat. Das wird er nicht tun, sondern dorthin gehen, wo man es ihm direkt sagt.

Denken Sie also die Eigenschaften oder Merkmale weiter zum Vorteil und von dort zum Nutzen: Was bedeutet dieser Vorteil ganz konkret in der Lebenswelt des Kunden?

Der Nutzen ist oft etwas Emotionales, was das Leben des Kunden unmittelbar betrifft und verbessert. Er kann je nach Zielgruppe oder Kommunikationsszenario ganz unterschiedlich sein, hier etwa: „Bewahre bis zu 40.000 Fotos auf, ohne Pause – von überall auf der Welt“ oder aber „Genug Platz für alle Ideen im Team – und keiner muss aufräumen“.

Tipp # 2: 
Das Ziel im Auge behalten

Egal, ob Startseite, Blogbeitrag, Landingpage oder Verkaufsseite: Ein guter Webseitentext …

  • sagt dem Leser: „Mein Angebot ist das, wonach du suchst.“
  • erinnert ihn: „Du brauchst eine Lösung!“
  • sagt: „Bleib hier!“
  • löst eine Zustimmungskette, ein innerliches Kopfnicken aus und
  • bringt ihn zu einer Handlung (bestellen, anrufen, abonnieren etc.)

Wenn Sie das im Hinterkopf behalten, wird das Schreiben schon viel einfacher.

Tipp # 3
: SEO: Was muss rein?

Wenn Sie suchmaschinenoptimierte Texte schreiben wollen, planen Sie die Keywords von Anfang an mit ein. Es ist viel schwieriger, erstmal einen Text zu schreiben und hinterher Keywords darin unterzubringen. Wenn zum Beispiel eine Headline neu geschrieben werden muss, weil ein Keyword dort am Anfang stehen soll, funktioniert nicht selten der ganze folgende Text nicht mehr.

Schreiben Sie trotzdem immer in erster Linie für den Leser – es bringt nichts, wenn Sie Besucher über Google gewinnen, die sofort wieder weglaufen, weil sich der Text nicht gut lesen lässt.

Tipp # 4: 
Den Leser durch den Text führen

Damit Ihr Leser am Ende die angestrebte Handlung vornimmt (einen Termin vereinbaren etc.), müssen Sie ihn durch den Text lenken: Nehmen Sie ihn fest an die Hand und führen Sie ihn logisch und sprachlich von einem Absatz oder Element zum nächsten: Die Headline bringt ihn zur Subline, die Subline zur Einleitung, die Einleitung zum Call-to-Action-Button, die Seite hinter dem Button schließt logisch an die vorige an etc.

Das funktioniert vor allem inhaltlich: Machen Sie sich immer bewusst, an welchem Punkt Ihr Leser gedanklich gerade ist und holen Sie ihn dort ab. Wenn er die Headline gelesen hat, weiß er noch nichts von Ihrem Angebot – was fragt er sich als Nächstes? Beantworten Sie ihm diese Frage.

Tipp # 5: 
Die gute Startseite

Ihre Chance auf der Startseite ist eine starke Headline: Zeigen Sie dem Besucher schon hier, was er von Ihrem Angebot hat. In einer Subline können Sie die Information in einen Kontext stellen. Ein kurzes Intro erklärt danach Ihr Angebot und nennt die wichtigsten Merkmale und den Nutzen für den Leser. Im Beispiel aus Tipp # 1 könnte das für eine junge, mobile Lifestyle-Zielgruppe also sein:

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Außerdem sollten auf der Startseite sein:

  • Teaser für die Angebote oder Informationen, die für Ihre Besucher am relevantesten sind,
  • Trust-Elemente wie Kundenstimmen, Rezensionen oder Ähnliches,
  • Opt-ins für Newsletter, digitale Angebote etc.: eine Handlungsaufforderung.

Tipp # 6
: Die „Über“-Seite nutzen

Sie ist die am zweithäufigsten besuchte Seite, und trotzdem finden Leser dort häufig nur knappe Infos über das Unternehmen.

Nutzen Sie hier die Chance, nicht nur über sich zu sprechen, sondern auch über den Besucher: Zeigen Sie ihm, wie Ihre Leistungen ihm nutzen können. Erzählen Sie ihm, warum Ihr Unternehmen tut, was es tut (der Leser kann dann denken: „Die sind genau für mich da!“), was Sie bewirken möchten („Die wollen mir echt helfen!“) oder welche Lücke Sie mit Ihrem Angebot schließen wollen. Das alles sagt – geschickt formuliert – dem Leser: „Hier bin ich genau richtig“.

Und wo Sie ihn gerade da haben: Stellen Sie eine Handlungsaufforderung ans Ende der Seite. Er könnte zum Beispiel Ihren Newsletter abonnieren, um mehr über Sie zu erfahren, oder einen Termin vereinbaren, um Sie kennenzulernen.

Tipp # 7: 
CTAs und Opt-ins

Da Ihre Webseitentexte jeweils ein Ziel haben (siehe Tipp # 1), können Sie (meistens) auch konkret zu einer Handlung auffordern. Nutzen Sie die Texte rund um Newsletter-Abos, Bestellbuttons oder Terminvereinbarungen clever. Auch hier geht es darum: Was biete ich dem Leser an und was bringt ihm das?

  • Im sogenannten Lead-in – dem Text vor dem Button, zum Beispiel mit einem Newsletter-Opt-in – soll deutlich werden, was genau der Leser beim Klick auf den Button bekommt. Wenn Sie hier nur schreiben „Newsletter“, verschenken Sie viel Potenzial. Sagen Sie dem Leser ganz konkret, was er davon hat, wenn er auf den Button klickt.
  • Call to Action (CTA): Der Text auf dem Button entscheidet darüber, ob der Leser auch den letzten Schritt mit Ihnen geht. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten – vom klaren „Jetzt anmelden“ bis zur Wiederholung des Nutzens. Testen Sie (mit Split-Tests), was bei Ihrer Zielgruppe am besten funktioniert.
  • Lead-out: Vermitteln Sie unter dem Button die Sicherheit, dass dem Nutzer keine Gefahr droht: kein Spam, jederzeit austragen etc.

In der Abbildung sehen Sie ein Beispiel für ein Opt-in mit nutzenorientiertem Lead-in und Buttontext.

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Tipp # 8: 
Tonalität: Die richtigen Worte finden

Die richtige Sprache ist die Sprache Ihrer Wunschkunden. So finden Sie heraus, wie Ihre Zielgruppe ihr Problem formuliert und welche Lösungen sie sich wünscht:

  • Was sagen Rezensenten bei Amazon über Bücher zu Ihrem Thema? Was hat ihnen dort gefehlt, wie benennen sie ihr Problem?
  • Welche Fragen stellen sie in entsprechenden Facebook-Gruppen?
  • Mit welchen Worten bezeichnen sie Ihr Angebot/Thema? Sie schreiben am Leser vorbei, wenn Sie Ihr Produkt ständig „Waschvollautomat“ nennen, jeder außerhalb der Branche aber „Waschmaschine“ dazu sagt.

Wenn Sie wissen, wo der Schuh drückt, können Sie Ihr Angebot punktgenau formulieren.

Tipp # 9: 
Headlines: Schnell begeistern

Überschriften auf Webseiten sind nicht der Ort für Kunst. Sie müssen schnell wirken und den Leser in den Text ziehen. Das können Sie erreichen, indem Sie …

  • ein Versprechen geben/den passenden Nutzen präsentieren,
  • eine Lösung in Aussicht stellen,
  • neugierig machen,
  • klar, konkret und direkt formulieren,
  • Bilder im Kopf des Lesers entstehen lassen und/oder
  • eine Emotion auslösen.

Tipp # 10: 
Kurz ist nicht immer gut

Auch wenn Ihr Webseitenbesucher nicht massenhaft Zeit mitbringt: Kurze Texte sind nicht unbedingt besser. Im Moment gibt es eine Tendenz zu ultrakurzen Imagetexten mit wenigen Zeilen, die sich super anhören, aber kaum Information transportieren. Je nachdem, was Sie erreichen wollen, ist das nicht der richtige Weg.

Streichen Sie aus Ihren Texten alles Unnötige, aber wenn Sie unbedingt 800 Wörter oder mehr brauchen, ist das eben so. Schauen Sie dann lieber, wie Sie Ihren Text auflockern: Können Sie Informationen in Infografiken stecken? Ein kurzes Video einbauen statt einer langen Funktionsbeschreibung?

Welche Erfahrung haben Sie beim Texten Ihrer Webseite gemacht? Wo hakt es oder was läuft richtig gut? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar.

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Dokumentation: Power On für FRA6

Power On für FRA6Mit mehr als 300 Gästen wurde am 18. August 2010 die Eröffnung des inzwischen 6. Rechenzentrums von Interxion in Frankfurt gefeiert. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer Peter Knapp, der Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie der Staatssekretärin Nicola Beer erfolgte die symbolische Anschaltung.