FRESH INFO +++ sichtbar bleiben

Sichtbar bleiben, aber sicher

von Marc C. Schmidt

Verschlüsselte Webseiten erkennen Internetnutzer entweder am Vorhängeschloss, das im Browser angezeigt wird oder an der Adresse, die mit https beginnt. Früher wurden sie vor allem von Banken und großen Webshops betrieben. Inzwischen setzen Statistiken zufolge aber mehr als die Hälfte aller Seitenbetreiber auf Verschlüsselung. Das hat auch gute Gründe: Die Transportverschlüsselung sorgt dafür, dass Daten geschützt zwischen der Webseite und dem Nutzer ausgetauscht werden. Dieser Schutz dient einerseits dazu, Lauschangriffe – beispielsweise bei der Nutzung von WLANs – zu verhindern. Andererseits erschwert es die vertrauliche Verbindung Cyberganoven, Inhalte mitunter rufschädigend abzuändern oder sie für Phishing-Angriffe zu nutzen.

Suchmaschinenrang sichern

Einen weiteren wichtigen Grund haben SEO-Fachleute ausgemacht: Seit einiger Zeit berücksichtigen Suchmaschinen, ob eine Webseite ihre Inhalte und die Kommunikation mit dem Besucher per Verschlüsselung absichert und honorieren das bei der Bewertung. Und das wird in Zukunft sogar noch wichtiger. Google selbst hat nämlich angekündigt, ab nächstem Jahr bei seinem Browser Chrome die Nutzer vor unverschlüsselten Seiten mit einem deutlichen Hinweis zu warnen.

Um negative Effekte beim Suchmaschinenranking und Imageverluste bei Webseitenbesuchern zu vermeiden, empfehlen wir, sich rechtzeitig um eine Verschlüsselung der Webseite zu kümmern.

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FRESH INFO +++ Rückkehr der Bilder

Die Rückkehr der Bilder

Gastbeitrag von Dr. Jens Hirt

Was ist bloß aus der Schrift geworden? Einst markierte sie den Aufstieg des Menschen. Sie stand für technischen Fortschritt und Hoch-Kultur. Sie systematisierte die Welt und machte sie zu einem logischen Erfahrungsraum. Gerade das europäische Modell des rationalen Denkens ist ohne die Kulturtechnik des Schreibens unvorstellbar.

Schrift entstand aus Bildern. Zwischen dem ältesten bekannten Bild (ca. 40.000 BP) und den ältesten bekannten Schriftzeichen (ca. 6.500 BP) liegen viele Jahrtausende. Mit immer abstrakteren Piktogrammen und Ideogrammen wandte sich der Mensch allmählich vom konkreten Bild ab. Aber weshalb? Waren Bilder nicht so wunderbar anschaulich, so universell verständlich? Für beinahe jedes Alter und für jeden Bildungsstand? Ja sogar für Fremde? Schriftsysteme waren stets Diener der Ökonomisierung unserer Welt. War es erst einmal gelungen, Gedanken und Informationen in Schriftzeichen zu kodieren, konnte man diese leichter herstellen und verbreiten. Schreiben war einfach effizienter.

Die Begeisterung für die Schrift hielt lange an. Humanisten und Aufklärer verklärten sie zur höchsten Tugend, „zum heiligen Dienst an der Menschheit“ (Erasmus von Rotterdam). Mittlerweile aber ist sie uns zu mühsam geworden. Über Jahrhunderte haben wir uns ihrer wieder entledigt. Dem Buchdruck, dem großen Beschleuniger unter den menschlichen Erfindungen, opferten wir unsere Handschrift. Die Schreibmaschine brachte den Buchdruck dann in jedes Wohnzimmer und jedes Büro. Immerhin tippten wir unsere Gedanken noch selbst aufs Papier. Bis der Computer uns auch das abnahm. Wir müssen nicht mehr Tippen und nicht mehr Denken. Algorithmen werden zu Lesern und Schreibern. Dass die Informationen überhaupt noch als Buchstaben auf den Bildschirmen flimmern, ist nur ein Kompromiss der Maschinen an die Menschen.

Der Abstieg der Schrift wird begleitet von der Rückkehr des Bildes. Heute leben wir in schillernden Bilderfluten. Obwohl sie uns so offensichtlich erscheinen, haben sie doch nahezu unreflektiert unsere Welt eingenommen. TV, Plakate, Magazine, Anzeigen, Selfies usw. sind überall sichtbar. Und wenn wir die Augen schließen, steigen Vorstellungsbilder und Images aus unserem Unterbewusstsein auf.

Was aber gefällt uns an diesen Oberflächen? Ist es kulturelle Erschöpfung? Wollen wir nach Jahrhunderten des Diskurses und der hermeneutischen Tiefenanalysen wieder einfache Orientierungen? Und was könnte einfacher sein als Bilder? Sie sind geradezu Inbegriff des Oberflächlichen. Und sie kommen unserer sensorischen Wahrnehmung so viel mehr entgegen als die mühselig zu decodierenden Buchstaben.

Bilder sind schnell

Wir werden täglich mit bis zu 7.000 Marken konfrontiert. Hinzu kommen Informationen aus Medien, Beruf, Familie, Studium usw. Wer wünscht sich da nicht, das meiste schnell zu verarbeiten? Und Bilder sind die Sprinter der Kommunikation. Sie sind wesentlich schneller und mit weniger Aufwand „lesbar“ als Texte. Der Empfänger muss nicht einmal das Alphabet gelernt haben. Texte geben ihren Inhalt erst in einem Dekodierungsprozess frei. Geübte schaffen circa neun Buchstaben in der Sekunde und 380 Worte in der Minute. Bilder übertragen ihre Informationen in einem beinahe simultanen Prozess. Ein Bildpunkt (Fixation) ist in weniger als 300 ms identifiziert. Diese quasi natürliche Übertragung von Bildern hilft uns bei einer weiteren Anforderung. Gerade in einer von Inszenierungen geprägten Gesellschaft suchen wir Authentizität, Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

Wir sind dabei, zu einem Normalzustand zurückzukehren, welcher nur 400 Jahre lang durch den Ausnahmezustand, genannt „Neuzeit“, unterbrochen war.
Medienphilosoph Vilém Flusser

Bilder sind glaubwürdig

Sollten Sie jetzt den Kopf schütteln weil Sie ein Digital Native aus der Post-Photoshop-Generation sind: Ja Sie wissen, dass man Bilder hinterfragen soll. Aber „Wissen“ ist eine bewusste Aktivierung kognitiver Vorgänge. Erst der Verstand erinnert uns daran, Bildinformationen auf eventuelle Täuschungen zu hinterfragen. Zu den Herausforderungen unserer Zeit gehört es aber, Informationen schnell zu selektieren. Was ist wichtig für mich – und was nicht? Dies findet überwiegend unterbewusst statt. Eine beliebte Größe im Marketing ist die Gleichung: Bewusste Wahrnehmung = 40 Bits/sec. vs. unbewusste Wahrnehmung = 11 Mio. Bits/sec. Die unterbewusste Wahrnehmung dominiert gigantisch. Auf dieser Ebene spielen Fakten, Argumente, Reflexionen kaum eine Rolle. Bildmanipulationen sind uns bewusst, aber unterbewusst haben wir keinen Filter dafür. Zudem täuscht die Geschwindigkeit der Bildwahrnehmung uns permanent darüber hinweg, dass die Bilder in unseren Köpfen die Ergebnisse elektrochemischer (Re)Konstruktionen sind. Unsere Wahrnehmung reagiert auf Bilder also ziemlich unkritisch. Bereits das erste Fotografiebuch der Welt trug 1844 den Titel „The Pencil of Nature“. Wir wollten Bilder eben schon immer für wahr-nehmen.

Bilder bleiben in Erinnerung

Je mehr Zeit, Geld und Mühe Sie in Ihre Informationen investiert haben, desto wichtiger ist deren Verankerung im Gedächtnis der Empfänger. Keine Person des öffentlichen Lebens und keine Firma möchte, dass Botschaften sofort wieder vergessen werden. Dafür sind Worte denkbar ungeeignet. Texte die überflogen und Reden die gehört werden, bleiben kaum haften. Bereits 1885 hatte der Psychologe Ebbinghaus nachgewiesen, dass Zuhörer nur 20 Minuten nach einer Informationsaufnahme 40 Prozent der Inhalte wieder vergessen haben. Dagegen zeigt sich, dass wir selbst unbewusst angenommene Bilder recht effizient aus unserem internen Speicher ausgraben können. Als Erklärung werden mehrere kognitionspsychologische und evolutionäre Theorien genannt. Gewissheit herrscht nur darin, dass Bilder eher im Kopf bleiben und Worte eher auf Papier.

Bilder sind also ein Teil von uns. Keine erlernte Technik wie das Alphabet. Und in uns haben sie auf ihre Entfesselung gewartet. Die kam mit der Digitalisierung.

Dem Mooreschen Gesetz der Verdopplung der Transistorenleistung alle 18 Monate folgend, können wir Bilder jetzt ebenso effektiv verbreiten wie Texte. Wofür man früher ein Kamerateam und eine Rundfunkstation brauchte, benötigen heutige Fünftklässler nur noch ein Smartphone.

Egal wie viele Bilder Ihres Mittagessens Sie in narzisstischer Hybris posten – digitale Systemen verdauen es mit Leichtigkeit. Die Liebe zur Schriftkultur und die begrenzte Kapazität unserer Rechner hatten das Bild ins Abseits gestellt. Jetzt hat der digitale Code seine Schleusen geöffnet. In einer anästhetisierenden Bilderflut schlägt die Form heute wieder den Inhalt. Überlassen wir den Systemen den Inhalt und genießen wir die Rückkehr der Bilder.

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FRESH INFO +++ CEO Fraud

Betrug im Namen des Chefs

von Nicole Chemnitz

Milliardenschäden durch E-Mail-Abzocke

Mitarbeiter kennen sich mittlerweile mit Spam- und Phishing-Mails aus und fallen nicht mehr darauf herein. Dass dies ein Irrglaube ist, zeigt der so genannte CEO Fraud oder Chef-Trick, der immer weiter auf dem Vormarsch ist und längst nicht nur große Konzerne um viel Geld bringt. In den vergangenen drei Jahren verursachten diese Betrugsfälle in den Unternehmen laut FBI einen Schaden von 2,3 Milliarden US-Dollar, das Bundeskriminalamt verzeichnete rund 250 solcher Vorfälle mit etwa 110 Millionen Euro Gesamtschaden. Doch was macht die Masche so gefährlich?

Gute Vorbereitung

Beim CEO Fraud schicken die Cyberkriminellen nicht einfach auf gut Glück eine E-Mail – sie scheuen keinen Aufwand! Sie suchen im Internet nach Mitarbeiterinformationen, Partnerunternehmen, potenziellen Übernahmekandidaten, aktuellen Plänen, sie recherchieren in Fachzeitschriften, Firmenbroschüren, Sozialen Netzen und im Handelsregister. Wenn alles nicht hilft, rufen sie sogar an mit einem „Rechnungsproblem“ und erfragen beispielsweise den Zuständigen in der Buchhaltung.

Ausgeklügelte Durchführung

Gewappnet mit diesem Wissen geben sie sich meist als Chef des Unternehmens aus und fordern per E-Mail einen zuständigen Mitarbeiter auf, einen größeren Geldbetrag auf ein ausländisches Konto zu überweisen, etwa für eine Rechnung, eine Übernahme, die Regelung einer rechtlichen Angelegenheit, einen Kauf. Dabei appellieren sie oft an die Integrität des Mitarbeiters und erbitten äußerste Diskretion. Die Informationen sind so detailliert und genau, Rechtschreibfehler sucht man vergebens und auch die Absender-Adresse wirkt echt. Hinzu kommt, dass es teilweise nicht bei einer einmaligen Mail bleibt, sondern ein Mailwechsel oder sogar begleitende Telefonate einhergehen.

Ausnutzen des Faktors Mensch

Bei der Betrugsmasche ist der Mensch an sich das entscheidende Zünglein an der Waage. Fühlt der Mitarbeiter sich geehrt, diese wichtige Bitte seines Chefs exklusiv erfüllen zu dürfen oder fürchtet er „Konsequenzen von oben“ bei Nichtbeachtung, dann ist der Fehler schnell passiert und das Geld natürlich weg. Doch schreibt einem der Chef persönlich von augenscheinlich seiner E-Mail-Adresse, mit korrekter Anrede, einer klaren Aufgabe und der Forderung, es niemandem zu sagen und ihn nicht darauf anzusprechen – wie viele würden sich dem widersetzen?

Wichtig: Mitarbeiter sensibilisieren

Und genau da ist es nötig, die Mitarbeiter schon vorab ins Boot zu holen und ihnen genau zu erklären, wie diese Betrugsmasche funktioniert. Bei ungewöhnlichen Zahlungsanweisungen sollten sie jedes Detail überprüfen, nicht nur die korrekte Schreibweise, sondern auch etwa den Sprachstil, also klingt das so, wie die anderen Mails meines Chefs? Darüber hinaus sollten klare Zuständigkeiten und Prozesse festgelegt werden, darunter Abwesenheitsregelungen und wenn möglich das Vier-Augen-Prinzip. Außerdem sollten die Unternehmen ihre Mitarbeiter ermutigen, lieber einmal mehr nachzufragen und solche Anweisungen zu verifizieren, beim Chef, aber nicht durch Klick auf Antworten, sondern durch manuelle Eingabe der E-Mail-Adresse oder Anruf einer bekannten Nummer.

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FRESH INFO +++ Spaß an Texten

So hat Ihr Leser Spaß

oder: Texte redigieren in elf Schritten

von Katrin Mallener

Mal ganz ehrlich: Wie oft lesen Sie Flyer, Broschüren oder Online-Artikel und verstehen sofort, worum es geht? Nicht so oft? Und was machen Sie dann? Genau, Sie lesen etwas anderes. Es ist nicht schmeichelhaft, aber wahr: Unser Gehirn will vor allem eines – es möglichst einfach haben. Es vermeidet Mitdenken, Umdenken, Sich-etwas-Merken und Warten. Deswegen haben wir heute elf Tipps für Sie, wie Sie Ihre Unternehmenstexte so überarbeiten, dass das Gehirn Ihrer Leser wenig Arbeit hat (und nicht zum Text des Mitbewerbers abhaut).

Uns erreichen täglich bis zu 10.000 Botschaften. Da wenden wir uns sicher nicht ausgerechnet denen zu, für die wir uns anstrengen müssen. Und „anstrengend“, das sind schon lange Sätze, Warten auf ein Verb oder abstrakte Formulierungen.

So werden Texte leichter lesbar

#1 Lange Sätze kürzen

Kürzen Sie Sätze mit mehr als 14 Wörtern. Unwichtiges kann sowieso weg, alles andere teilen Sie auf mehrere Sätze auf.

Beispiel:
Der Grund, warum viele Menschen zu lange Sätze schreiben, ist, dass sie einfach an irgendeinem Punkt anfangen und von da aus den Satz bauen, statt sich zu überlegen, was wirklich wichtig ist.

Viele Menschen schreiben zu lange Sätze – weil sie nicht vorher nachdenken: Sie fangen einfach irgendwo an zu schreiben und bauen von da den Satz. Stattdessen sollten sie sich vorher überlegen, was wirklich wichtig ist.

#2 Lange Wörter ersetzen

Mehr als fünf Silben erträgt kein Auge: Formulieren Sie bei langen Wörtern lieber um oder setzen Sie einen Bindestrich.

Beispiel:
Textoptimierungstool

Tool zum Optimieren von Texten/Textoptimierungs-Tool

#3 Nominalstil vermeiden

Das ist der typische Bürokratenstil mit -ung, -heit, -keit, -ion & Co. Formulieren Sie das um, wann immer es geht. Oft werden dann längere Sätze mit Nebensätzen daraus, aber das ist lebendiger und viel leichter zu verstehen – vorausgesetzt Sie vergessen #1 nicht. Manchmal wird der Text dadurch auch konkreter (siehe #6)

Beispiel:
Zur Überprüfung der Kundenzufriedenheit setzen wir Beaufsichtigung ein.

Um sicherzustellen, dass unsere Kunden zufrieden sind, begleitet ein erfahrener Verkäufer unsere Azubis.

#4 Modalverben rausschmeißen

Das sind „können“, „müssen“, „sollen“, „dürfen“, „wollen“, „mögen“ – in den meisten Fällen brauchen Sie sie nicht und sie schwächen die Aussage. Also: weg damit!

Beispiel:
Wenn Sie Fragen haben sollten, können Sie sich gern an unser Team wenden.

Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gern bei unserem Team.

#5 Passiv ersetzen

Passivkonstruktionen rauben dem Satz den Handelnden (oder sie verschleiern ihn) und sind umständlich. Verzichten Sie darauf, wo es nur geht, das schafft Klarheit und wirkt, logisch, aktiv.

Beispiel:
Durch die neu gestaltete Webseite wird den Besuchern die Orientierung erleichtert.

Wir haben unsere Webseite neu gestaltet – jetzt können sich unsere Besucher besser orientieren.

#6 Schachtelsätze auflösen und Prädikat nach vorne holen

Das Deutsche ist ein echter Profi darin, den Leser auf die Folter zu spannen: Wir dürfen Informationen in zig Ebenen verstecken und das allerwichtigste Wort des Satzes ans Ende stellen: das Prädikat. Damit weiß am Satzanfang kein Mensch, worum es eigentlich geht – denn die Tätigkeit fehlt. Und: Wichtige Dinge dürfen gerne am Anfang stehen.

Beispiel:
Die neue Technologie, mit der wir unsere Saugroboter austtatten, wenn die neue Kollektion kommt, lässt die Herzen von Technik-Freaks höher schlagen.

Eine neue Technologie für Saugroboter begeistert Technik-Freaks: Unsere nächste Kollektion saugt bereits damit.

#7 Abstrakte Sprache

Um nichts und niemanden auszuschließen, nehmen wir oft die abstrakteste Kategorie von etwas. Das ist auch nicht falsch: Wenn man Zettelberge, verpasste Termine und vergessene To-dos zusammenfassen will, ist „Bürochaos“ schon richtig. Nur: Fassen Sie es besser nicht zusammen. „Zettelberge, verpasste Termine und vergessene To-dos? Unser neues Tool räumt damit auf“ ist konkret, darunter kann sich das Gehirn sofort etwas vorstellen, es hat ein Bild – und das ist gut.

Typische Beispiele für das Gemeinte oder ein Spektrum mit konkreten Vertretern des einen und anderen Endes machen einen Sachverhalt greifbar. So wird aus „Haute Couture für kleine und große Haustiere“ dann „Haute Couture für alle – vom Hamster bis zur Deutschen Dogge“. Da bekommt das Gehirn des Lesers Spaß!

#8 Tote Verben

„Sich befinden“, „sich handeln um“, „aufweisen“, „erfolgen“, „durchführen“ und ähnliche Formulierungen sind abstrakte Varianten von einfachen Verben wie „sein“, „machen“ usw. Sehr oft können Sie diese Verben ersetzen. Wenn der Text dadurch konkreter wird, umso besser. Viele scheuen sich davor, weil wir im Deutschen gewöhnt sind, dass eine komplizierte Ausdrucksweise seriös ist und etwas Einfaches demnach unprofessionell. Aber ist es nicht professionell, es den Lesern leicht zu machen?

Beispiel:
Der Versand Ihrer Bestellung erfolgt nach ein bis zwei Tagen.

Wir schicken Ihnen Ihre Produkte ein bis zwei Tage nach der Bestellung.

#9 Fachsprache

Manchmal kann man sie nicht vermeiden. Aber oft genug bauen wir Fachbegriffe ein, die für den Leser völlig „totes Material“ sind – er kann sich dazu kein Bild machen. Vermeiden Sie generell Fremdwörter, wenn es schöne deutsche Wörter gibt!

Beispiel:
Die App RunCool steigert deine Selbstwirksamkeit.

Die App RunCool zeigt dir, dass dein Training etwas bewirkt – und das motiviert und steigert dein Selbstbewusstsein.

#10 negative Formulierungen

„Nicht“, „kein“, „-los“ und „un-“ kann das Gehirn nicht verarbeiten – es „merkt“ sich nur den Rest – also genau das, was nicht ist. Also besser positiv sein …

Beispiel:
Nach meinem Workshop haben Sie keine Probleme mehr mit Schachtelsätzen.

Nach meinem Workshop fällt es Ihnen leicht, auf Schachtelsätze zu verzichten. oder Nach meinem Workshop schreiben Sie ganz einfach verständlich.

#11 Rhythmus und Führung

Ihr Leser soll ab und zu mal innehalten, etwas Wichtiges wirklich wahrnehmen und er soll sich natürlich nicht langweilen. Für solche Stopps und Betonungen bieten sich Doppelpunkte und Gedankenstriche an.

Beispiel:
Wenn Sie schnelle, verständliche Tipps für Ihre Buchhaltung brauchen, rufen Sie uns an und wir unterstützen Sie noch dieses Jahr.

Sie brauchen schnelle Tipps für Ihre Buchhaltung – die wirklich verständlich sind? Dann rufen Sie uns an: Wir unterstützen Sie gerne – noch dieses Jahr.

Damit Texte Ihr Produkt verkaufen, gehört natürlich noch mehr dazu. Mit Texten, die der Leser gut aufnehmen kann, haben Sie aber schon viel gewonnen: seine Aufmerksamkeit.

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